Ausgangssituation und Handlungsbedarf Seit geraumer Zeit gibt es problematische Entwicklungen in zahlreichen Dörfern im ländlichen Raum. Vielerorts müssen die Bürger zur Erfüllung Ihrer Grundbedürfnisse weite Strecken zurücklegen. Für Senioren, Bürger ohne Auto oder Führerschein, aber auch für mobile Dorfbewohner bedeutet diese Situation einen Einschnitt in die Lebensqualität. Mit dem Verlust von Einkaufsmöglichkeiten vor Ort gehen auch die sozialen Bindungen verloren.
Projektziele / konkrete Maßnahmen In Krugzell (Markt Altusried) stand die Geschäftsaufgabe der Betreiberin des einzigen Lebensmittelladens bevor. Um die Versorgung in diesem Ortsteil von Altusried weiterhin aufrecht zu erhalten und um die genannten negativen Effekte durch die Verödung des Ortskerns (bedingt durch die Geschäftsaufgabe) zu vermeiden, wurde das Projekt 'Dorfladen' mit folgendem Konzept ins Leben gerufen:
Der Bürger wird durch finanzielle und emotionale Beteiligung mit einbezogen.
Versorgungslücken werden geschlossen.
Es werden vornehmlich heimische Produkte vermarktet.
Bereits vorhandene Geschäfte aus dem Umfeld werden als Lieferanten mit einbezogen (insb. auch Direktvermarkter).
Arbeitsplätze werden geschaffen.
In der Planungsphase des Projektes wurden Rahmenbedingungen und Machbarkeit geprüft sowie das Projekt entwickelt. In der zweiten Phase ging es darum, den Laden zur Eröffnung zu bringen. Neben den bereits im Konzept genannten Zielen des Projektes ging es darum, die Dorfstruktur und den Ortskern zu stärken und somit Krugzell als Wohnort attraktiv zu machen, sowie dadurch soziale Bindungen zu fördern.
Der „Dorfladen Allgäu“ Krugzell eröffnete im Juli 2004. Die Umsatzerwartungen für die Startphase und die ersten Jahre sind erfüllt, was nicht zuletzt dem ehrenamtlichen Engagement des Geschäftsführers zu verdanken ist. Eine Kaffee-Ecke und regelmäßige Sonderaktionen und Serviceleistungen, wie beispielsweise Grillfeste für die Bürger, die Aktion „Rund um den Kürbis“, Preisausschreiben, ein Dorfladen-Rezeptservice sowie die Dorfladen-Kundenkarte steigern die Attraktivität. Krugzell erhält sich damit ein soziales Zentrum, das für viele Bürger zum regelmäßigen Treffpunkt wird.
Das Konzept Dorfladen Allgäu wurde bereits auf einen weiteren Laden im LAG-Gebiet übertragen: in Probstried (Markt Dietmannsried) hat ein „Dorfladen Allgäu“ Probstried eröffnet (dieses Projekt wurde nicht über LEADER+ gefördert).
Effekte
Sicherung der Nahversorgung
Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe durch Absatz lokal erzeugter Produkte
Wiederbelebung der Dorfstruktur und des Ortskerns und damit Förderung sozialer Bindungen
Steigerung der Attraktivität Kurgzells als Wohnort
Übertragung des Konzeptes auf weitere Dorfläden in der Region (z.B Probstried)
Bezug zum regionalen Entwicklungskonzept (REK)/LEADER-Konformität Das Projekt ist in die im REK definierten Handlungsfelder „regionale Wirtschaft" und „regionale Vermarktung" einzuordnen.
Auszeichnungen LEADER+ in Deutschland - 100 Ausgewählte Projekte (Deutsche Vernetzungsstelle LEADER+)