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STRATEGIE & EVALUIERUNG
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Grundlage der Entwicklungsstrategie
Handlungsfelder für das REK
In der Förderphase LEADER+ hatte die LAG folgende vier Handlungsfelder als Grundlage der Entwicklungsstrategie gewählt: Regionale Produkte, Regionale Wirtschaft, Ländlicher Tourismus, und Inwertsetzung von Natur und Kultur.
Diese Handlungsfelder wurden für das aktuelle REK der Förderphase LEADER in ELER fortgeschrieben. Lediglich eines wurde inhaltlich neu ausgerichtet (Regionale Wirtschaft), zwei Handlungsfelder wurden gegenüber LEADER+ weiter entwickelt (Regionale Produkte, Ländlicher Tourismus) und eines unverändert beibehalten (Inwertsetzung von Natur und Kultur).
Auf dieser Basis und der Verdichtung der Ergebnisse der Stärken-Schwächen-Analyse sowie der anschließenden Festlegung von Prioritäten und unter Zugrundelegung der Ziele und des Leitbildes ergeben sich vier thematische und zwei querschnittsorientierte Handlungsfelder für die künftige Arbeit der LAG. Gegenüber den Handlungsfeldern in LEADER+ haben sich folgende Ergänzungen bzw. Änderungen ergeben:
| Handlungsfelder im REK 2007-13 |
Handlungsfeld A "Wertschöpfungsketten in der Land- und Forstwirtschaft und Vermarktung Regionaler Produkte"
„Wertschöpfungsketten in der Land- und Forstwirtschaft und Vermarktung Regionaler Produkte“ hieß in LEADER+ lediglich „Regionale Produkte“. Im neuen REK wird der Bereich Land- und Forstwirtschaft besonders hervorgehoben, denn hier besteht großer Handlungsbedarf darin, bestehende Potenziale zu nutzen (Forstwirtschaft) bzw. neue Aktivitäten für landwirtschaftliche Betriebe im Sinne einer Diversifizierung zu entwickeln. Dem Wertschöpfungskettenansatz wird so große Bedeutung beigemessen, dass er in der Bezeichnung des Handlungsfeldes explizit benannt wird. Handlungsfeld A umfasst außerdem Teile des ehemaligen LEADER+-Handlungsfeldes „Ländliche Wirtschaft“.
Handlungsfeld B "Daseinsvorsorge, Siedlungsentwicklung und Lebensqualität"
ist gegenüber LEADER+ neu bzw. hieß dort Ländliche Wirtschaft. Es entwickelte sich als Ergebnis der Evaluierungen und in den Arbeitsgruppensitzungen fort. Eine der Forderungen in den durchgeführten Evaluierungen war, den Bereich gewerbliche Wirtschaft stärker in die Aktivitäten der LAG einzubeziehen. Dem wurde in der Zusammensetzung der AGs Rechnung getragen. Schnell wurde dann aber deutlich, dass viele notwendige Aktivitäten nicht von der LAG getragen werden können, sondern in andere Zuständigkeitsbereiche, z.B. Wirtschaftsförderung, fallen. Gleichzeitig wurden Probleme deutlich, bei denen Steuerungsmöglichkeiten im kommunalen Bereich liegen und die durch LEADER vernetzt werden können, z.B. Sicherung der Nahversorgung oder die Siedlungsentwicklung, die letztlich zu einer guten Lebensqualität beitragen. Dies spiegelt sich in der Bezeichnung „Daseinsvorsorge, Siedlungsentwicklung und Lebensqualität“ wider.
Handlungsfeld C "Wertschöpfungsketten im Ländlichen Tourismus"
Dieses Handlungsfeld wurde, wie Handlungsfeld A, gegenüber LEADER+ um die explizite Wertschöpfungskettenorientierung erweitert. Diese beiden Handlungsfelder stehen in engem Zusammenhang: zunächst durch den Sektor „Urlaub auf dem Bauernhof“, der Landwirtschaft und Tourismus ganz direkt miteinander verbindet, dann aber auch dadurch, dass sich etwa durch die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte an Urlaubsgäste (Bergkäse als Mitbringsel für Freunde oder Verwandte in den Quellgebieten gleichermaßen wie die Verwendung regional erzeugter Produkte für die Bewirtung) Absatzmärkte für Landwirte erschließen oder ausbauen lassen. Deshalb und wegen der hohen Abhängigkeit der Region vom Tourismus gilt es, die touristischen Aktivitäten auszubauen und zu stärken.
Handlungsfeld D "Inwertsetzung von Natur und Kultur"
Obwohl dieses Handlungsfeld „nur“ aus dem vorhergehenden REK übernommen (und nicht wie die anderen Handlungsfelder weiterentwickelt) wurde, eröffnen sich durch ELER neue Möglichkeiten, Maßnahmen im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu realisieren. Diese Möglichkeiten möchte die LAG nutzen, nicht zuletzt aus der Notwendigkeit heraus auf Umweltveränderungen wie z.B. den Klimawandel zu reagieren oder den Flächen- und Landschaftsverbrauch auf einem erträgliches Maß zu reduzieren. Der Bereich Kultur spielt eine wichtige Rolle für die Identität innerhalb der Region, die es zu erhalten und zu stärken gilt.
In der Vergangenheit wurden bereits einige Projekte in diesem Handlungsfeld erfolgreich umgesetzt. Die vorgeschlagenen Hauptprojekte im Handlungsfeld D haben allesamt zum Ziel, Natur und Kultur zu erhalten und nachhaltig in Wert zu setzen. Es bestehen enge Verknüpfungen zu den Handlungsfeldern A und C, ebenso lassen sich die Projekte dieser Handlungsfelder untereinander vernetzen.
Querschnittsorientiertes Handlungsfeld E "Regionalmanagement"
Die durchgeführten Evaluierungen der LAG zeigen gute Erfahrungen mit einem hauptamtlichen, professionellen Regionalmanagement. Dieses soll weiter fortgeführt werden. Wichtigste Aufgabe des LAG-Managements im Sinne der Entwicklungsstrategie ist es, die einzelnen Handlungsfelder miteinander zu vernetzen und die Einzelprojekte so zu koordinieren, dass sie zum Erreichen der Ziele der LAG beitragen. Wo nötig, ist die Zusammenarbeit von Akteuren durch das LAG-Management zu initiieren und zu unterstützen. Gegenüber LEADER+ wird die Arbeit des LAG-Managements vermehrt auf die Koordination der Aktivitäten und insbesondere die Vernetzung von Akteuren ausgerichtet sein.
Schon das Handlungsfeld Q Netzwerk Regionalentwicklung Allgäu erfordert eine solche Ausrichtung, daneben sind weitere Kooperationsprojekte geplant und in der Projektplanung verankert. Der bottom-up-Ansatz soll, auch das haben die Evaluierungen ergeben, weiter ausgebaut werden.
Querschnittsorientiertes Handlungsfeld Q "Netzwerk Regionalentwicklung Allgäu"
Mit diesem Handlungsfeld soll die in LEADER+ begonnene Kooperation mit den anderen Allgäuer LAGs fortgeführt und weiter institutionalisiert werden. Die Vorhaben in diesem Handlungsfeld fügen sich inhaltlich allesamt in die oben beschriebenen thematischen Handlungsfelder ein.
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