ÖPNV im Allgäu
Einheitliche Tarifstruktur und Tarifharmonisierung
Im Kooperationsprojekt sollte eine einfache und kundenfreundliche Tarifstruktur für das gesamte Gebiet, mit einheitlichen Tarifangeboten in allen drei Regionen erarbeitet werden. Im Vordergrund standen eine gerechte Einnahmenverteilung und der Umweltschutz durch Reduzierung von CO2-Emissionen und Individualverkehr.
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ProjekttitelÖPNV im Allgäu: Einheitliche Tarifstruktur u. Tarifharmonisierung im Busverkehr
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Trägermona GmbH - Mobilitätsgesellschaft für den Nahverkehr im Allgäu
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Gesamtkosten179.690,00 €
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Förderbetrag90.600,00 €
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Eigenanteilmona GmbH, Busunternehmen d. Verkehrsgemeinschaft, Lkr. OA, Lkr. OAL, Kempten, Kaufbeuren
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ProjektgebietLandkreise Ober- und Ostallgäu sowie die kreisfreien Städte Kempten und Kaufbeuren
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PartnerGesellschafter der mona GmbH und weitere Verkehrsunternehmen aus den Landkreisen OA und OAL sowie Kempten und Kaufbeuren
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Laufzeit2018 - 2020
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FörderinstrumentLEADER in ELER 2014-2022
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Beteiligte LAGsOA, OAL
Ausgangssituation und Handlungsbedarf
Die Landkreise Oberallgäu und Ostallgäu inklusive der kreisfreien Städte Kempten und Kaufbeuren sind in punkto Nahverkehr in verschiedene Tarifgebiete aufgeteilt.
Das wesentliche Merkmal der gegründeten Verkehrsgemeinschaften war die Erstellung eines Gemeinschaftstarifs und die gegenseitige Fahrscheinanerkennung. Die entstandenen Durchtarifierungsverluste (durch die gegenseitige Fahrscheinanerkennung) wurden durch eine sog. Koop-Förderung durch den Freistaat Bayern über die Bezirksregierung (Regierung von Schwaben) ausgeglichen. Nachdem durch Sparmaßnahmen unter anderem die Koop-Förderung nahezu auf null zurückgefahren wurde, ist die weitere Entwicklung ins Stocken geraten. Andererseits sind die Anforderungen an den ÖPNV aus verschiedenen Gründen gewachsen. Um den ständig wachsenden Anforderungen im ÖPNV gerecht zu werden, wurde im Oktober 2014 die mona GmbH, die Mobilitätsgesellschaft für den Nahverkehr im Allgäu, gegründet.
Hinsichtlich der Ermittlung der Fahrpreise besteht derzeit im Projektgebiet keine einheitliche bzw. keine gebietsübergreifende Tarifstruktur. Eine einfache Fahrgastinformation ist dadurch nicht möglich. Ähnlich verhält es sich mit den Tarifangeboten selbst. Auch diese sind in den drei Tarifgebieten vielfach nicht übereinstimmend definiert.
Um die Akzeptanz des ÖPNV im Projektgebiet wesentlich zu verbessern, ist es daher dringend erforderlich eine einheitliche aufeinander abgestimmte Tarifstruktur (=Ermittlung der Preisstufe) und eine gleichlautende Definition der gängigen Tarifangebote im Sinne einer schrittweisen Tarifharmonisierung zu schaffen.
Maßnahmen
- Die gängigen Tarifsorten sind im Projektgebiet aufeinander abzustimmen und gleichlautend zu definieren.
- Die Tarifstruktur ist im Projektgebiet zu vereinheitlichen.
- Die Schnittstellen mit „Nachbargebieten“ (Grenzen zum Nachbarland Österreich (z.B. Kleinwalsertal) und Grenzen zum Nachbarbundesland Baden-Württemberg) sind zu klären.
- Öffentlichkeitsarbeit (Die Schaffung einer einheitlichen Tarifstruktur, bzw. die Anpassung der gängigen Fahrscheinangebote bedeutet im gesamten Projektgebiet eine komplette Neuausrichtung des ÖPNV, weshalb ist im gesamten Gebiet eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit notwendig.)
- Eine Projektgruppe „Tarif“ soll die Arbeiten des Fachbüros begleiten. Vertreter der Verkehrsunternehmen und der Aufgabenträger sollen Mitglieder dieser Gruppe sein.
Projektziele
Ziel ist es für das gesamte Projektgebiet eine einfache und kundenfreundliche Tarifstruktur zu schaffen. Gleiche bzw. ähnliche Tarifangebote sollen in allen drei Gebieten vereinheitlicht werden. Eine gerechte Aufteilung der Einnahmen ist ein weiteres wichtiges Ziel. Weiter dient das Projekt dem Schutz unserer Umwelt, durch die Reduzierung der CO2-Emissionen und Rückgang des Individualverkehrs. Das Projekt soll wegweisend und Pilot für „Nachbargebiete“ (Grenzen zum Nachbarland Österreich (z.B. Kleinwalsertal) und Grenzen zum Nachbarbundesland Baden-Württemberg) sein.
Bezug zur lokalen Entwicklungsstrategie
Das Projekt trägt zu folgenden Handlungszielen aus der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-20 der LAG Regionalentwicklung Oberallgäu bei:
2.2 Umweltschonende Mobilitätsangebote schaffen
3.1 Attraktive Dorfstrukturen für alle Altersgruppen sichern
4.4 Kooperationen im Oberallgäu, im Netzwerk Regionalentwicklung Allgäu und mit anderen Regionen unterstützen