Ausgrabungen in Kempten veranschaulichen
Reise in die Römerzeit im Archäologischen Park Cambodunum (APC)
Der Archäologische Park Cambodunum (APC) in Kempten schafft in diesem Projekt unter Beteiligung verschiedener Vereine und der Hochschule Kempten einen Besucherrundgang durch die Römerstadt mit
innovativem Leitsystem. Bestandteile sind u.a. „Durchblicke“ in die Römerzeit und belebte virtuelle 360º-Panoramen.
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ProjekttitelReise in die Römerzeit im Archäologischen Park Cambodunum (APC)
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TrägerStadt Kempten
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Gesamtkosten244.265 €
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Förderbetrag102.632,00 €
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EigenanteilStadt Kempten
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ProjektgebietKempten
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PartnerKemptener Römerverein Ballistarii Camboduno e.V., Gehörlosenverein Kempten und Oberallgäu, Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. in Kempten
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Laufzeit2017 - 2019
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FörderinstrumentLEADER in ELER 2014-2022
Ausgangssituation und Handlungsbedarf
Der APC erschließt sich den heutigen Besucherinnen und Besuchern nicht als zusammengehöriges Ensemble, die antike Römerstadt wird nicht erlebbar. Informations- und Leitsysteme für die Besucher innerhalb des APC-Geländes ebenso wie die Wahrnehmung / Verknüpfung des APC mit der touristisch erschlossenen Kemptener Innenstadt sind nicht bzw. nur sehr unzureichend vorhanden. Die wenigen, veralteten im Gelände vorhandenen Infotafeln sind kaum auffindbar und die Besucherinnen und Besucher können sich den Weg vom Tempelbezirk zum Schutz- und Ausstellungsbau der Kleinen Thermen kaum selber erschließen. Auch der Naturraum Iller, an dessen Steilufer die Römerstadt lag, ist derzeit nicht erfassbar, ebenso wenig wie die überörtlichen Bezüge zu den bestimmenden Fernverkehrsachsen.
Um die Römerstadt Kempten sowohl regional wie auch überregional wahrnehmbar zu machen und den Archäologischen Park Cambodunum - APC in Kempten mit seinen 20.000 jährlichen Besuchern fortzuentwickeln, bedarf es daher besonderer Maßnahmen, mit denen der APC und Kempten sein inhaltliches Alleinstellungsmerkmal und die vorhandenen Potentiale erhalten und ausbauen kann.
Dabei liegt der Fokus u. a. auf einer Kombination aus analogen und digitalen Vermittlungsformen, mit denen möglichst viele Interessentengruppen aller Generationen erreicht werden sollen.
Maßnahmen
1. Entwicklung von Vermittlungskonzept und Rundgang
Entwicklung des museumspädagogischen Vermittlungskonzepts und zielgruppenspezifischer Inhalte des Rundgangs durch die Erstellung von Großtafeln, auf Kinder- und Erwachsenenebene mit der Unterstützung des Heimatvereins Kempten e.V.. Ebenso sollen Drehbücher für die virtuellen Panoramen und Sequenzen des medialen Rundgangs erarbeitet werden.
2. Erstellung digitaler Rundgang und virtuelle Idealrekonstruktion
Erstellung der virtuellen Idealrekonstruktion und des digitalen Rundgangs durch die Römerstadt Cambodunum mit 12 verschiedenen 360°-Panoramen, und die Erstellung von zwei belebten virtuellen Filmsequenzen durch die ehrenamtliche Unterstützung des örtlichen Römervereins Ballistarii Camboduno e.V., auf wissenschaftlich erarbeiteten Grundlagen des Heimatvereins Kempten e.V. In Zusammenarbeit mit dem Gehörlosenverein Kempten & Oberallgäu werden ergänzend Gebärdensprachvideos erstellt.
3. Entwicklung Besucherleitsystem und gestalterischer Gesamtauftritt APC
Erarbeitung des Besucherleitsystems und der durchgängigen visuellen Darstellung (Zeichensystem, Farben, Schriften, Materialart) im APC, auf dessen Basis alle künftigen Umsetzungen erfolgen. Ergänzend wird eine Karte in digitaler und analoger Ausführung konzipiert, welche der Besucherorientierung dient.
4. Druck und Konstruktion der Infotafeln für das jederzeit freizugängliche Außengelände im APC
Produktion großformatiger, beidseits bedruckter und vandalismussicherer Infotafeln mit „Durchblicken“ ins römische Cambodunum aus Sicht des Betrachters als Teil des Leitsystems im Außengelände des APC
Projektziele
- Etablierung der „Marke“ APC, regional und überregional
- Erweiterung der Zielgruppen des APC sowohl bei Gruppen als auch Individualbesuchern
- Steigerung der Besucherzahlen des APC
- Verknüpfung des APC mit der Kemptener Innenstadt
- Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderung durch barrierearme bzw. –freie Gestaltung
- Erhöhung der Wertschöpfung für die gesamte Region
Bezug zur lokalen Entwicklungsstrategie
Das Projekt trägt zu folgenden Handlungszielen aus der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-22 der LAG Regionalentwicklung Oberallgäu bei:
HZ 1.2 Regionale Wertschöpfungsketten im Tourismus schließen
HZ 1.4 Die naturräumlichen und von Menschen geschaffenen Besonderheiten des Oberallgäus im Sinne der Allgäuer Marken-, Destinations- und Standortstrategie weiter entwickeln
HZ 3.3 Ehrenamt und Engagement für die Bewahrung Regionaltypischer Kultur, Tradition und Identität unterstützen