Flussraum Iller
Illerdurchbruch erleben
Mit dem Kooperationsprojekt der LAGen Oberallgäu und Unterallgäu wurde rund um den Illerdurchbruch in Altusried und Legau Erlebnisinfrastruktur neu geschaffen und bestehende Elemente miteinander vernetzt. Durch die Einbindung des Projekts in den Illerradweg und die reigonalen Rad- und Wanderwegenetzte erfolgt eine Attraktivitätssteigerung des Illerraums
Ausgangssituation und Handlungsbedarf
Seit jeher hat die Iller im Allgäu eine naturräumliche sowie auch wirtschaftliche Bedeutung für die Region: ob als Schulausflugsziel, für die Flößerei, als Energielieferantin, für den Tourismus, für die Fischerei… In der Vergangenheit erlangte sie aber vor allem durch Hochwasser und die umfangreichen Maßnahmen zum Hochwasserschutz Aufmerksamkeit. Dabei sollte die Iller stärker als Erholungs- und Erlebnisraum in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden. Eine gezielte Vernetzung und Koordination von Aktivitäten in den Bereichen Freizeiterlebnis, Naturschutz, Umweltbildung usw. entlang der Iller fand lange Zeit nicht statt. Da die bisherigen Wegführungen des Illerradweges an beiden Flussseiten blind enden, kann der Illerraum von Freizeitbesuchern und Urlaubern zum Teil nicht richtig war genommen werden.
In diesem Kontext entwickelte sich zunächst die Idee eines Kooperationsansatzes „Flussraum Iller“ als Gemeinschaftsvorhaben der Lokalen Aktionsgruppen Regionalentwicklung Oberallgäu und Kneippland® Unterallgäu. Diese Kooperation mündete bereits in ein gemeinsames Leader-Projekt „Vogelbeobachtung von Oberstdorf bis Lautrach“ des LBV mit verschiedenen Vogelbeobachtungsstationen an der Iller und einem Vogelbeobachtungsturm in Lautrach. Im Rahmen einer gemeinsamen Strategieentwicklung sollte ein ganzheitliches Konzept zur „Attraktivierung und touristischen Positionierung des Iller-Radweges“ erarbeitet und umgesetzt werden (Federführung Allgäu GmbH). Hierzu gehörte z.B. eine einheitliche Beschilderung des Illerradweges von Oberstdorf nach Ulm, ein gemeinsames Marketing und die Heranführung an markante Iller-Erlebnispunkte.
Maßnahmen
Mit dem vorgesehenen Projekt ist nunmehr nicht nur der benötigte Illerübergang geschaffen worden, sondern auch ein vielfältiger Erlebnisraum, in dem der Illerraum den Besuchern anschaulich näher gebracht wird. Im Bereich der Illerstaustufe 6 Legau ist im Zusammenhang mit der Fischaufstiegshilfe der Bayerischen Elektrizitätswerke eine Fischbeobachtungsstation mit Fischzählbecken (Beobachtung der Fischwanderung über eine eingebaute Glaswand) errichtet worden. Im neu geplanten natürlichen Bachlauf ist ein Wassertretbecken integriert, und mit der Ausbildung eines naturnahen, abgeflachten Illerufers ein Erholungsraum geschaffen worden. Ein Aussichtsturm, kombiniert mit dem geplanten Illerübergang, ermöglicht einen Blick in die naheliegende Illersteilwand und die gesamte Anlage. Neben einem Fahrradparkplatz und einer E-Bike Ladestation wurde von den Bayerischen Elektrizitätswerke auch die, für das Gesamtvorhaben benötigten Grundstücke unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Aufgrund der hierdurch vielfältig geschaffenen Möglichkeiten bieten sich umweltbildende Maßnahmen, wie Bachpatenschaften, Exkursionen durch die naheliegende Umweltstation Legau, Naturführungen und dgl. förmlich an.
Im Bereich der Staustufe 4 Altusried ist durch Abflachung ein naturnahes Illerufer und an der Staustufe 5 Flohmühle ist ein Zugang zur Iller sowie eine weitere Fischbeobachtungsstation entstanden.
Projektziele
Ziel des Projekts ist die Schaffung und Vernetzung von Erlebnisinfrastruktur zur Attraktivitätssteigerung des Illerraums. Die Infrastrukturen haben sowohl freizeittouristischen (abgeflachter Illerstrand, Aussichtsplatt-form/Erlebnissteg, Naturtretbecken, Illerzugang) als auch umweltpädagogischen Charakter (Fischbeobachtungsstationen, Bachpatenschaften). Die Vernetzung erfolgt über den Illerradweg sowie durch die Einbindung in die regionalen Rad- und Wanderwegenetze. Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Beschilderung usw. für die geplanten Maßnahmen sollen im Zuge des gemeinsamen Konzeptes zur „Attraktivierung und touristischen Positionierung des Iller-Radweges“ abgestimmt sein.
Bezug zur lokalen Entwicklungsstrategie
Das Projekt ist in die Handlungsfelder C "Wertschöpfungsketten im ländlichen Tourismus" und D "Inwertsetzung von Natur und Kultur" einzuordnen.