Erarbeitung einer Umsetzungsstrategie
Strategische Umsetzung einer ÖPNV-Angebotskonzeption im Landkreis Oberallgäu
Mit dem Projekt „Strategische Umsetzung einer ÖPNV-Angebotskonzeption im Landkreis Oberallgäu“ soll eine Verbesserung des ÖPNV erreicht werden. Dies soll vor allem anhand einer zu erarbeitenden Umsetzungsstrategie sowie entsprechender Öffentlichkeitsarbeit erfolgen. Der Landkreis Oberallgäu betreut dieses Projekt als Projektträger gemeinsam mit den Projektpartnern (Verkehrsunternehmen aus dem Projektgebiet, Kommunen des Landkreises) während des Projekts und nach Beendigung der Förderung.
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ProjekttitelStrategische Umsetzung einer ÖPNV-Angebotskonzeption im Landkreis Oberallgäu
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TrägerLandkreis Oberallgäu
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Gesamtkosten84.732,76 €
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Förderbetrag31.500,00 €
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EigenanteilLandkreis Oberallgäu
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ProjektgebietLandkreis Oberallgäu
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PartnerEnge Kooperation mit den Verkehrsunternehmen und den einzelnen Kommunen
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Laufzeit2020 - 2022
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FörderinstrumentLEADER in ELER 2014-2022
Ausgangssituation und Handlungsbedarf
Der motorisierte Individualverkehr hat in den letzten Jahren im Projektgebiet erheblich zugenommen, mit der Folge, dass vor allem die Bundesstraße 19 Kempten-Oberstdorf an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gekommen ist. Aus diesem Grund befasst sich der Landkreis Oberallgäu bereits seit einigen Jahren verstärkt mit den verkehrlichen Herausforderungen zur Optimierung der Verkehrssituation innerhalb eines ganzheitlichen und grenzüberschreitenden Verkehrskonzepts mit kurz-, mittel- und langfristig angelegten Maßnahmen. Der Landkreis Oberallgäu und die Stadt Kempten haben im Jahr 2018 den gemeinsam erstellten Nahverkehrsplan für den Nahverkehrsraum Oberallgäu/Kempten beschlossen. Die darin enthaltenen Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV im Bereich Leistungsangebot; Tarif, Marketing und Vertrieb sowie Infrastruktur gilt es nun umzusetzen.
Mit der im Jahr 2014 gegründeten mona GmbH (Mobilitätsgesellschaft für den Nahverkehr im Allgäu) wurde bereits das Projekt Tarifvereinheitlichung mit Hilfe von LEADER angestoßen. Der Fokus des vorliegenden Projekts liegt auf dem ÖPNV-Leistungsangebot, das im Projektgebiet sehr unterschiedlich aufgestellt ist: Im nördlichen Oberallgäu sind die Buslinien auf die Stadt Kempten ausgerichtet und werden größtenteils den Anforderungen aus dem Schüler- und Pendlerverkehr gerecht, während das ÖPNV-Angebot im südlichen Oberallgäu sehr touristisch geprägt ist und eine Vielzahl an Verkehrseinschränkungen aufweist. Zudem gibt es vielerorts noch Parallelverkehre zwischen Bus- und Bahnverkehr wie auch zwischen Buslinien untereinander.
Das Hauptproblem bei der Umsetzung von Maßnahmen im Bereich ÖPNV-Leistungsangebot stellen die größtenteils eigenwirtschaftlichen Verkehre dar, die nicht immer den Fahrgastwünschen entsprechen. Daneben führt die starke Ausrichtung auf den Schülerverkehr dazu, dass immer größere Taktlücken entstehen, kein Verkehr an Sonn- und Feiertagen bzw. in den Ferien stattfindet und kaum Abstimmung bei den Anschlüssen zwischen Bus und Bahn sowie Bus und Bus erfolgt.
Um die Akzeptanz des ÖPNV im Projektgebiet wesentlich zu verbessern, ist es daher dringend erforderlich neben einer einheitlichen Tarifstruktur und gleichlautenden Tarifangeboten ein attraktives Fahrplangebot, einen dichteren Takt sowie gesicherte Anschlüsse anzubieten.
Maßnahmen
- Aufstellung einer ÖPNV-Angebotskonzeption anhand der Maßnahmen aus dem Nahverkehrsplan (ggf. Anpassung der Linienführung, Taktung und Anschlüsse)
- Aufzeigen des Finanzierungsbedarfes
- Aufzeigen der Voraussetzungen für ein verbessertes ÖPNV-Angebot und der dazu erforderlichen Arbeitsschritte, um diese Voraussetzungen herzustellen (Strukturveränderung: Gründung eines echten Verbunds, Vereinheitlichung der Konzessionslaufzeiten, ggf. Ausschreibungen).
- Die Schnittstellen mit „Nachbargebieten“ (benachbarte Landkreise/Städte, Grenzen zum Nachbarland Österreich (z.B. Kleinwalsertal) und Grenzen zum Nachbarbundesland (Baden-Württemberg)) sind zu klären.
- Eine Projektgruppe „Fahrplanangebot“ bestehend aus Vertretern der Verkehrsunternehmen und der Kommunen soll die Arbeiten des Fachbüros begleiten.
- Öffentlichkeitsarbeit: Neben einem verbesserten Fahrplanangebot und einem dichteren Takt ist die Öffentlichkeitsarbeit zur Vermarktung des Fahrplanangebots über das gesamte Projektgebiet zu konkretisieren. Übersichtskarten und Infoflyer müssen erstellt und Presseberichte verfasst werden.
Projektziele
Ziel ist es, für das Projektgebiet die Attraktivität des ÖPNV zu steigern und somit eine Verkehrsverlagerung zu Gunsten des ÖPNV zu erreichen. Indem das Fahrplanangebot und die Taktdichte bedarfsgerechter gestaltet werden, sollen Zugangshemmnisse abgebaut und eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs bei gleichzeitig höherer Auslastung des ÖPNV erreicht werden. Die Stadt Kempten verfolgt mit ihrem Mobilitätskonzept 2030 ähnliche Ziele.
Dazu soll eine Umsetzungsstrategie des im Nahverkehrsplans geforderten Leistungsangebots inklusive des Finanzierungsbedarfes für den Landkreis Oberallgäu entwickelt werden.
Bezug zur lokalen Entwicklungsstrategie
Das Projekt trägt zu folgenden Handlungszielen aus der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-22 der LAG Regionalentwicklung Oberallgäu bei:
HZ 2.2 Umweltschonende Mobilitätsangebote schaffen;
HZ 3.1 Attraktive Dorfstrukturen für alle Altersgruppen sichern;
HZ 4.4 Kooperationen im Oberallgäu, im Netzwerk Regionalentwicklung Allgäu und mit anderen Regionen unterstützen