Frag einfach Emma, mit Rat(d)+Tat
Sozialschmiede
Die Idee der Sozialschmiede ist eine Kooperation der Caritas mit der Diakonie für den Landkreis Oberallgäu. Sie ist ein umgebautes Fahrzeug als mobiles Büro mit Marktstandcharakter. Für Menschen da – wohnortnah z. b. auf Wochenmärkten, Dorfplätzen. Die Sozialschmiede bietet: Sozialberatung und Netzwerkarbeit. Akteure wie z.B. Beauftragte, Vereine stärken und unterstützen. Alles niederschwellig, barrierefrei, Demokratie fördernd.
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ProjekttitelSozialschmiede - Frag einfach Emma, mit Rat(d) + Tat
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TrägerCaritasverband Kempten-Oberallgäu e.V.
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Gesamtkosten166.106,05 €
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Förderbetrag64.983,30 €
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EigenanteilTräger
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ProjektgebietLandkreis Oberallgäu und Stadt Kempten
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PartnerDiakonie Allgäu e. V., Kartei der Not
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Laufzeit2024-27
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FörderinstrumentLEADER in ELER 2023-27
Ausgangssituation und Handlungsbedarf
Die Versorgungsregion Kempten-Oberallgäu ist eine stark ländliche Region mit einer Bevölkerungsdichte von 140 EW/km². Zudem konzentriert sich über die Hälfte der Einwohner*innen auf die drei Gemeinden Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf sowie die kreisfreie Stadt Kempten. Die Anbindung der vielen kleinen Ortschaften und Weiler ist nur durch zeitlich verhältnismäßig großen Aufwand mit dem Auto möglich. Der ÖPNV ist in diesen Gebieten sehr schwach ausgebaut und beschränkt sich z.T. nur auf die Schulbusverbindungen einmal am Tag.
Das Netz der Beratungsstellen ist in den Orten Immenstadt, Sonthofen und Kempten gut ausgebaut. Ein Aufsuchen dieser Stellen ist dem größten Teil der Oberallgäuer*innen nur unter großem zeitlichem und/oder finanziellem Aufwand möglich. Gerade für Personen, die über wenige finanzielle oder soziale Ressourcen verfügen, verringert dies die Möglichkeit, Beratung zu erhalten. Hier kommt die Sozialschmiede ins Spiel, in dem sie Beratung zu den Menschen bringt. Sie fördert Information, individuelle Beratung und zwanglosen Austausch und baut so aktiv Hürden für Hilfesuchende ab, die aufgrund der wenig ausgebauten Beratungsstruktur im ländlichen Raum vorhanden sind. So soll ein Mehr an Integration und Chancengleichheit für die ländliche Bevölkerung erreicht werden. Potentiell kann den Adressat*innen auch durch digitale Möglichkeiten das komplette Beratungsspektrum der beteiligten Träger niederschwellig und gemeindenah erschlossen werden. In der heutigen Gesellschaft ist es wichtiger denn je, miteinander ins Gespräch zu kommen. Dies ist Grundvoraussetzung einer lebendigen Demokratie. Hierzu gehört auch ein Gefühl des Miteinander in den jeweiligen Kommunen. Durch "Emma" wird die breite Beratung von Betroffenen und Angehörigen ermöglicht, da u.a. bestehende Angebote in das Beratungsportfolio integriert werden!
Maßnahmen
- Anschaffung/Umbau/Ausstattung des Fahrzeugs
- Personalkosten (Sozialpädagogin o.ä. in Vollzeit)
- ggf. Stellplatzkosten
- Kosten für Öffentlichkeitsarbeit
Projektziele
Die Sozialschmiede soll:
- niederschwellig, barrierefrei, wohnortnah im ländlichen Raum unterwegs sein
- soziale Strukturen in den Gemeinden fördern und einbinden
- Menschen informieren und miteinander verbinden (Netzwerkarbeit)
- Diskurse führen und begleiten/moderieren – auch als Grundlage für unsere Demokratie
- Gemeindenahe Sozialarbeit als Forum für soziale und gesellschaftliche Fragestellungen. Hinzu kommt Stimmungen aufzunehmen, zu transportieren und Partizipation zu fördern sowie Aktionen anbieten.
Die Sozialschmiede bietet:
- ein Beratungsangebot (perspektivisch auch online): Durch die kontinuierliche Präsenz eines/r Sozialarbeiter*in wird niederschwellig und unkompliziert Sozialberatung angeboten. Bereiche der Beratung sind z.B. Behinderung, Schulden, Betreuung, Sucht, Pflege, Gesundheitswesen,...
- eine Plattform, um Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen: Zuzuhören, Meinungen auszutauschen, die Möglichkeit zu bekommen den eigenen Standpunkt zu überdenken - Diskurse führen und begleiten
- eine Plattform für Akteure der Gemeinden (Beauftragte, Vereine, …) Gemeinsame Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit.
- Netzwerk Hilfe zur Selbsthilfe, kostenloser Werkzeugverleih und Unterstützung. Weitere Ausführungen siehe Konzept.
Die Tätigkeiten werden in einer Abschlussevaluierung dargestellt.
Bezug zur lokalen Entwicklungsstrategie
Das Projekt trägt zu folgenden Handlungszielen aus der Lokalen Entwicklungsstrategie 2023-27 der LAG Regionalentwicklung Oberallgäu bei:
HZ 3.4: Unterstützungs-, Beratungs- und Betreuungsangebote für besondere Bevölkerungsgruppen entwickeln und ausbauen.
HZ 3.3: Inklusive Angebote und Freiräume für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene schaffen.